Das Ergebnis der Salzburger Wahl verblüfft auf vielen Ebenen.
Es überrascht nicht nur die üblichen Verdächtigen - Demoskopen und Politologen; auch in der grünen Parteizentrale dürften nur wenige mit einem solchen Erfolg gerechnet haben.
Mehr als unerwartet ist das Ergebnis aber auch für jene, die den Zustand der Demokratie in Österreich für "desolat" hielten und politischen Stillstand diagnostizierten.
Nach dem Sonderfall Kärnten mit völlig unerwarteter Mobilität sind die Kritiker des Systems nun mit einem weiteren Sonderfall konfrontiert.
Offenbar gelingt es dem österreichischen Wähler, den eigenen Schopf auch auf der Basis eines unreformierten Systems aus dem Sumpf erstarrter politischer Verhältnisse zu ziehen.
Als politisches Erfolgsmodell hat die österreichische Grünbewegung in Salzburg ihre Wurzeln - bereits 1982 votierten 17,7 Prozent der Wähler der Landeshauptstadt für die grüne " Bürgerliste" und machten Johannes Voggenhuber zum ersten grünen Stadtrat in Europa.
Wer alt genug ist, um sich an diese Anfänge der österreichischen Grünbewegung zu erinnern, der weiß, dass eine der wesentlichen Triebfedern des Salzburger Protests die Kritik am " Parteienfilz" des traditionellen politischen Systems war.
Quelle: Standard
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