Gourmant1
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am 29. 7. 2012 um 06:26 |
Wer sind diese putzigen Menschen? Nicht alle Europäer haben ein positives Bild von Österreich - auch wenn das Land tatsächlich "schön" ist.
Besonders in den unmittelbaren Nachbarländern (außer Deutschland) wird Österreich oft sehr kritisch gesehen. Die Österreicher können meisterhaft schimpfen.
Schon vor dem EU-Beitritt Österreichs gehörte es zum Selbstverständnis bestimmter österreichischer Mentalitäten, ihre Übermacht an den Nachbarn zu demonstrieren, die als negative Widerspiegelung für all jene Eigenschaften herhalten mussten, die das Land zierten: Schön, besonders landschaftlich schön, dabei gemütlich, ausgeputzt, von witzigen Dichtern und sich im Selbsthass überbietenden Intellektuellen bevölkert, die über sich und die Deutschen so meisterhaft schimpfen, und dennoch ein Unikum des Wohlstands und von herausragender Lebensqualität sind. |
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DaveD
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am 15. 8. 2012 um 06:43 |
Wir haben in Dresden ein österreichisches Restaurant. Der Chef ist ein typischer Bilderbuch Ösi.
Arrogant bis zum geht nicht mehr, alle Deutschen sind Piefkes und haben keine Kultur.
Ich habe seine Worte noch im Ohr als 1995 Österreich zur EU kam sagte er zwei Tage später.
Ab jetzt gehört Europa wieder zu Österreich.
Es fehlte nur noch, er hörte getönt: Viva Habsburg. |
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Ortwin59
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am 1. 9. 2012 um 06:22 |
Es gibt da eine Legende, nach der Kaiser Joseph der II. mit einem Pflug einen Acker bearbeitet haben soll.
Als seine Kutsche wegen defekter Achsen Halt machte, soll er den Pflug in die Hand genommen haben.
Mit obsessiver Liebe zum Detail lokalisierten die GeschichtsschreiberInnen das Ereignis: Am 19. August 1769 zwischen fünf und sechs Uhr abends.
Sogar vom Namen und Dienstverhältnis des Mannes, den Joseph II. 'beglückte', berichten sie: Jan Kartoš, Knecht des Andreas Trnka, wohnhaft in Slavikovice 44 – ansonsten fanden die 'einfachen' Leute ja nur selten in der 'großen' Herrschergeschichte Platz.
Die BewohnerInnen des Dorfes jedenfalls verehrten den Pflug, den die Majestät höchstpersönlich geführt hatte. Die 'Reliquie' trat bald den Weg ins 'Museum' an, zunächst ins Haus der mährischen Stände, heute wird sie im Mährischen Museum (Moravské Muzeum) in Brünn aufbewahrt.
Auf dem betreffenden Acker wurden insgesamt fünf Denkmäler errichtet, die an das Ereignis erinnern sollten.
Außerdem wurden zahlreiche Medaillen, Gemälde, eine Banknote und Postkarten mit dem pflügenden Joseph angefertigt. |
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Gourmant1
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am 18. 9. 2012 um 09:34 |
Spätere Generationen standen dem Ereignis weniger ehrfürchtig gegenüber: Rund 100 Jahre später wurde die Mährisch-Schlesische Eisenbahn mitten durch den Acker gebaut.
Der kaiserliche Pflug schaffte es sogar bis zur Weltausstellung 1873 in Wien, bei der er die Attraktion im sogenannten "Tempel des Pfluges" darstellte – versichert für die unglaubliche Summe von 50 000 Gulden.
Pflüge stellten in der Habsburgermonarchie ein weit verbreitetes landwirtschaftliches Gerät aus Holz oder Eisen dar.
Die 'Luxusversion' aus Eisen war weitaus teurer.
Der Zugmayr-Pflug, für den Severin Zugmayr im Vormärz das Privileg zur Herstellung erhielt, blieb in Österreich bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gebräuchlich und wurde dann langsam durch den Traktor abgelöst. |
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